Montag, 20. April 2015

Friedensgespräch zwischen Herrn Capulet und Herrn Montague

Vorgeschichte:
Durch den Selbstmord seiner einzigen Tochter Julia ist Herr Capulet am Boden zerstört. Herrn Montague geht es genau so mit seinem sehr geliebten Sohn Romeo, der sich genauso wie Julia aus Liebe zum anderen umgebracht hat, weil sie ohne den anderen nicht mehr leben wollten. Nach dem Tod ihrer geliebten Kinder haben die beiden Väter sicherlich über die Gründe nachgedacht. Dabei haben sie wahrscheinlich erst der anderen Familie die Schuld zu gewiesen und dies hat den Hass auf die andere Familie noch einmal verstärkt. Eigentlich hätten sie jedoch sich zuerst an die eigene Nase packen müssen, denn durch den Streit zwischen den beiden Familien ist die Liebe zwischen Romeo und Julia überhaupt erst so stark geworden, sodass sie sich schließlich für die Liebe zu dem Anderen umgebracht haben.

Dialog:

Mont.: Was sollen wir hier überhaupt?
Cap.: Genau! Er ist doch eh alles Schuld! Wegen seinem unerzogenem Sohn hat sich unsere liebliche Julia umgebracht!
Mont.: Nein, Unser Sohn hat sich umgebracht, weil ihr verlogene Tochter ihn verführt hat!
Cap.: So etwas lasse ich mir nicht bieten! Wie reden sie von meiner Julia?! Wenn ihr Sohn nicht auf unserer Feier gewesen wäre, würde Julia noch leben und ihr Sohn hätte sich nicht an ihr vergriffen!
Mont.: Wenn ihr Neffe nicht Mercutio angegriffen hätte, dann hätte Romeo ihn nicht umbringen müssen und er wäre nicht verbannt worden.
Cap.: Hätten sie nicht den Streit angefangen dann wäre alles normal und friedlich verlaufen und wir müssten nicht um unsere Kinder trauern!
Mont.: Aber sie müssen ehrlich sein, wir sind nicht alleine daran Schuld, dass ihre Tochter jetzt nicht mehr unter uns ist.
Cap.: Ja, sie haben Recht, das gilt aber auch für den Tod ihres Sohnes. Wir haben sicherlich einen Teil dazu beigetragen, nur das reicht nicht dazu sich umzubringen.
Mont.: Vielleicht haben wir ja alle Schuld an dem Tod ...
Cap.: Sie dürfen jetzt nicht alles auf sich schieben, denn das wäre auch nicht richtig. Jede beteiligte Person hat einen gewissen Anteil am Tod.
Mont.: Möglicherweise haben sie Recht und auch wenn ich das jetzt nicht gerade sehr leicht für mich ist aber ... möglicherweise könnten wir uns gegenseitig beim trauern unterstützen.
Cap.: Das halte ich ausnahmsweise auch für sehr hilfreich.
Mont.: Zum Schluss möchte ich aber nocheinmal klarstellen, das sie nicht die komplette Verantwortung für den Tod ihrer Tochter tragen, sondern nur einen Teil dazu beigetragen haben.
Cap.: Ich hoffe sie wissen dass es bei ihnen genauso ist und sie jetzt nicht noch trauriger die Heimreise antreten als sie hier hin gekommen waren.
Mont.: Das werde ich nicht und ich hoffe dieses Gespräch hat ihnen genau so sehr geholfen wie mir.
Cap.: Ja, Das hat es!

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